1950-1970 – Besondere Einsätze

Im Laufe der fast 140-jährigen Geschichte der Feuerwehr Aura kam es zu zahlreichen Einsätzen. Die Einsätze beschränkten sich zur Gründungszeit noch rein auf das Ortsgebiet Aura und wahrscheinlich nur auf Brandeinsätze. Mit der Anschaffung des Handspritzenwagens um das Jahr 1890 wurde man mobiler und auch nachbarliche Löschhilfen waren bei Großbränden möglich.

Damals gab es sicher Jahre, in denen die Wehrleute keinen Brand zu löschen hatten, vielleicht hatten sie auch nur zwei, drei oder vier Einsätze im Jahr. Heute sind die Aufgaben vielseitiger geworden und wir haben im Durchschnitt 20 bis 25 Einsätze verschiedenster Art abzuarbeiten.

Viel und gerade was Einsätze angeht, ist uns aus der Anfangszeit der Feuerwehr leider nicht bekannt und die ältesten bekannten Groß- brände sind nur durch Erzählungen bei uns gelandet.

So kam es Anfang der 1950er Jahren bei der Familie Wolf, nahe der Dorfmitte zu einem großen Brand einer Scheune. Die Familie verlor damals fast alles. Doch die Auraer hielten zusammen und unter- stützten die Familie beim Wiederaufbau.
Nur ein paar Jahre später musste Familie Wolf erneut hilflos zuschauen, wie die Scheune ein Raub der Flammen wurde. Aber auch dieses Mal wurde wieder aufgebaut.

Anfang der 60er Jahre kam es im Ortsteil Deutelbach zu einem großen Scheunenbrand, der angeblich mit Gülle gelöscht werden musste. Bis dahin war es der einzige Brand in Deutelbach. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Löschgruppe Deutelbach – vielleicht war dieser Brandeinsatz die Initialzündung für die Gründung. Die Löschgruppe bekam damals von der Gemeinde eine Tragkraftspritze (TS 8/8) und Feuerwehrausrüstung. Die Gründer Paula und Willy Hagemann taten alles um eine schlagkräftige, gut ausgebildete Truppe vor Ort zu haben um bei einem evtl. nächsten Feuer die Erstmaßnamen treffen zu können bis weitere Feuerwehren eintreffen.

Im Jahr 1969 kam es zu einem weiteren Scheunenbrand im Herzen von Aura. Die Feuerwehr war mit einem Mercedes Bus L319 als TSF mittlerweile motorisiert und man sollte denken, bestens gerüstet für Brandeinsätze. Dazu müsste allerdings das Fahrzeug auch beladen sein.
Erzählungen zu Folge kamen die Auraer Feuerwehrleute damals am Unglücksort an und bemerkten erst dort, dass das Feuerwehrfahrzeug nicht beladen war. Auch die Feuerwehr Gemünden soll zu diesem Brandeinsatz alarmiert worden sein. Als diese jedoch in Aura eintrafen, erklärte man ihnen freundlich, dass es „unser Feuer“ sei.

Sicherlich hat eine kleine Ortsfeuerwehr wie unsere nicht so viele Einsätze wie die Feuerwehren größerer Gemeinden und Städte, doch auch bei uns gibt es größere Unglücke. Die kleinen Feuerwehren waren nicht nur damals unverzichtbar, auch heute ist bei Einsätzen schnelle und kompetente Hilfe gefragt. Großschadensereignisse, egal in welcher Form, sind zum Glück die Seltenheit, doch jeder Freiwillige wird in den Feuerwehren benötigt und jeder kann sinnvolle Aufgaben erledigen. Wir freuen uns über jeden, der Interesse an den Aufgaben in der Feuerwehr hat. Man muss nicht in der Jugendfeuerwehr gewesen sein, um bei uns mitanzupacken! Sprecht uns einfach an.

In den kommenden Wochen werden wir für euch weitere alte, besondere Einsätze in einer kleinen Dokureihe veröffentlichen. Der nächste Bericht handelt von dem Brand einer Gewerbehalle im Winter 1983/84.