1907 – Brandfeuer Anwesen Jakob Krebs und August Fuß

Der erste dokumentierte Großbrand in Aura fand im November 1907 statt. Ein Fund aus dem alten Protokollbuch unserer Feuerwehr.

Betreff:
Brandfeuer

Aura, den 10. November 1907

Am 8. November Nachmittags 3 ½ Uhr wurde plötzlich die Feuerwehr alarmiert da das Anwesen des Jakob Krebs und des August Fuß bereits schon in Flammen stand, nur dem raschen Eingreifen der Feuerwehr sowie das von den Ortseinwohnern ist es zu verdanken das die daran anstoßende so genannte Kreuzersmühle vor dem verheerenden Element konnte gerettet werden.
Anwesend waren noch die Feuerwehr Burgsinn und Fellen welche jedoch nach 3 stündiger Arbeit außer Tätigkeit treten konnten.


Man stelle sich nun vor, wie solche Einsätze um 1900 gelaufen sein müssen.
Ein Feuer bricht in einem Wohnhaus aus. Häuser, überwiegend gebaut aus Holz, Stroh und Lehm. Da in dem Bericht zwei Namen genannt sind, ist davon auszugehen, dass auch zwei Anwesen gebrannt haben. Die Besitzer und Nachbarn waren damals sicher schnell zur Stelle um bei den ersten Löschversuchen zu unterstützen. Einer musste die Feuerwehr rufen. Anlaufstellen waren damals der Kommandant oder der Feuermelder. Diese Feuermelder gab es auch in Aura. Sie wurden ausgestattet mit einem Horn (Trompete) und mussten dann damit durchs Dorf (laufen, rennen, reiten) um Alarm zu geben.

Die Feuerwehr rückte zu dieser Zeit noch mit einem Pferdegespannwagen aus. Eine Hand-Saug-Druck-Spritze, die heute noch im Besitz der Feuerwehr ist. Zu damaliger Zeit sicher nicht die schlechteste Ausstattung für ein solch kleines Dorf wie Aura. Aura hatte um 1900 ca. 670 Einwohner.

Die restlichen Helfer mussten damals sicher mit Eimern dem Feuer entgegentreten. Die Bebauung damals muss ähnlich der heutigen an dieser Stelle gewesen sein. Mehrere Wohnhäuser aneinander gereiht und im Anschluß stand die Kreuzersmühle. Durch diese enge Bebauung am Schadenort und die rasche Brandausbreitung war es der Feuerwehr Aura wohl alleine unmöglich den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Hilfe musste herbeigerufen werden. Ob es zu diesem Zeitpunkt in Aura schon eine Telegrafenstation für einen Hilferuf gab ist uns leider nicht bekannt. Aus Chroniken anderer Feuerwehren wissen wir aber, dass die Feuermelder zur Hilfeanforderung zu benachbarten Feuerwehren „eilen“ (wahrscheinlich reiten) mussten.

Die Auraer Feuerwehrmänner und die Bevölkerung hat dann also sicher mindestens schon eine Stunde alleine dem Feuer gegenübergestanden, bis die Nachbarwehren aus Fellen und Burgsinn nochmals drei Stunden bei der Brandbekämpfung halfen.
Für alle beteiligten muss dies alles ein Kräftezehrendes Ereignis gewesen sein.

Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung [2022]

Ein Spannender Fund aus unserem Protokollbuch

Danke an Hubert Fischer und Georg Brasch für die Unterstützung bei unseren Recherchen

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